Der Titel dieses Beitrags verrät es schon: Ich habe mich für den Doubtful Sound entschieden.
Warum?
Von dem, was ich bisher recherchieren konnte und in dem einen oder anderen Gespräch erfahren hatte, ist Milford Sound wohl schon lange kein Geheimtipp mehr. Entsprechend sind dort mehrere Anbieter, die mit unzähligen Schiffen den Sound durchcruisen. Zudem kommt die Anfahrt von mindestens 2 Stunden (und da es da unten außer den Booten kaum etwas gibt, auch wieder am gleichen Tag 2 Stunden zurück). Es ist jedoch mit deutlich unter 100 NZD recht günstig. Auch waren die meisten, mit denen ich gesprochen habe, begeistert vom Milford Sound.
Mindestens genau so schön sollte jedoch der Doubtful Sound sein. Diese Cruise ist zwar mit 255 NZD gar nicht mal so günstig, bietet jedoch nicht nur einfach eine Cruise über einen Sound, sondern startet mit einer Cruise über den Lake Manapouri (45 Minuten), einer Bustour dann zum eigentlich Startpunkt der Doubtful Sound Cruise (45 Minuten), 3 Stunden Cruise über den Doubtful Sound und anschließend natürlich die Bustour und die erste Cruise wieder retour. Für ein tagfüllendes Programm ist der Preis fair. Zudem ist der Hauptteil auf einem kleinen Boot mit nur 45 Personen Fassungsvermögen und (wahrscheinlich auch aufgrund des Preises) bei weitem nicht so oft gebucht, wie der Milford Sound.
Beim Start von Pearl Harbour (so heißt der Hafen am Lake Manapouri) aus war ich mir noch nicht sicher, ob das Wetter tatsächlich wie erhofft im Laufe des Tages aufklart….Dennoch hatte schon die Fahrt über den Lake Manapouri ihren Reiz:
-
- Ein Blick auf den Hafen: Die Wolken hingen tief an diesem Tag und zwischendurch hat es immer wieder mal getröpfelt…
-
- ….was natürlich sehr gut ist, wenn sich die Sonne dazugesellt. So besteht die Chance einen gewaltigen Regenbogen wie den diesen zu sehen.
-
- Die Cruise ist ein Genuss…man gleitet vorbei an vollbewachsenen tiefgrünen Bergen
-
- Am anderen Ende des Lake Manapouri angekommen kann man ein weiteres Wasserkraftwerk der Region bestaunen, welches ebenfalls nahezu vollständig für die Aluminiumproduktion in Bluff genutzt wird.
Dank des Gratis Kaffees an Bord des ersten Schiffes war ich bereits fit und konnte sehr gut den Ausführungen des Busfahreres auf der nun folgenden 15 KM langen Busfahrt zum Doubtful Sound folgen. Dieser wusste zu berichten, dass die Straße, über die wir gerade fuhren eigentlich dafür vorgesehen gewesen war, den Bau des Wasserkraftwerks mit Material zu versorgen. Aufgrund der schlechten Infrastruktur zum nächstgelegenen Hafen in Bluff war es kostengünstiger, einen kleinen Hafen im Doubtful Sound anzulegen. Zum Glück! Denn sonst wäre es wohl nicht dazu gekommen, dass diese Attraktion erschlossen worden wäre, denn die Straße führt mitten durch ein Naturschutzgebiet.
Zum Thema Naturschutz: Das Wasserkraftwerk ist in dieser hinsicht besonders. Es ist mit dem benachbarten Lake Te Anau verbunden. Durch den Höhenunterschied der beiden Seen werden die Turbinen durch diese Verbindung derart betrieben, dass lediglich das Wasser des einen Sees in den anderen fließt, ohne dass ein Eingriff in die Natur wie der Bau eines Staudamms hätte geschehen müssen. Zum Schutz beider Seen sind die Pegelstände der Seen stets im Rahmen der natürlichen im Jahresverlaufs vorkommenden Pegelstände reguliert, so dass kein verändernder Eingriff in die Uferregionen durch Überflutung oder Austrocknen erfolgt. Sehr schön zu sehen, dass da noch jemand an die Natur am anderen Ende der Welt denkt!
Neben den Berichten des Busfahrers gab es natürlich auch etwas zu sehen:
-
- Nach etwa der Hälfte der Strecke ein erster Blick auf den Doubtful Sound.
-
- Zum Glück hatte es die letzten Tage gut geregnet. So präsentierten sich die Wasserfälle auf dem Weg in voller Pracht.
-
- Diese waren aufgrund einer länger andauernden Dürreperiode nahezu ausgetrocknet.
-
- Der Busfahrer (=Inhaber des Busunternehmens) ist ein echter Kiwi und zeigt dies gerne in Form der aufwändig verzierten Kühlungsöffnung am Heck des Busses.
Nach nun knapp 2 Stunden gings dann endlich zum Hauptteil des Ausflug. Rauf auf´s Schiff und ab dafür durch den Doubtful Sound:
-
- Auf zu ersten Kurve…
-
- ….vorbei an steil aufragenden hunderte Meter hohen Bergen.
-
- Keine 15 Minuten unterwegs und schon Begleitung. Neugierig begleitete uns eine Gruppe von Delphinen ein paar Meter, ehe sie dann aufdrehten und eine Show mit mehreren Jumps auf dem Wasser zeigten. Echt genialer Bonus auf diesem Trip!
-
- Man kommt kaum aus dem Staunen heraus.
-
- Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Hier mal Blick entgegen der Fahrtrichtung.
-
- Auch hier findet man nette Leute, die einem gerne mal ein „Selfie“ knipsen 😉
-
- Nach etwas über einer Stunde werden die Berge ringsherum so langsam flacher und man kann erahnen, dass gleich das offene Meer erreicht ist.
-
- Und so ist es dann auch. Man merkt es deutlich am heftigen Wellengang, der einem den gratis Kakao beinahe zum überschwappen bringt und den Gang übers Boot ähnlich erschwert wie nach 10 und mehr Bier…
-
- Highlight an der Öffnung des Sounds zum offenen Meer: Ein großer Fels prallgefüllt mit Seehunden….
-
- ….die sich weder von den Wellen um sie herum….
-
- ….noch von den neugierigen Touristen auf dem mit 25 Mann sehr angenehm dünn besetzten Boot aus der Ruhe bringen lassen.
…und das war erst die erste Hälfte der Cruise, denn natürlich ging es noch den ganzen Weg wieder zurück! 🙂
-
- Wasserfälle gabs natürlich auch einige an den Hängen des Sounds zu entdecken…
-
- …und das Wetter hat sich nicht nur tatsächlich aufgelockert…
-
- …sondern auch die ganze Zeit gut durchgehalten!
-
- ….
-
- Und das besondere des Rückwegs: Plötzlich tauchten unsere grauen Freunde von vor ein paar Stunden wieder auf ….
-
- …und drehten nochmal voll auf 🙂
-
- Noch einmal zum Panorama angesetzt….
-
- ….ab in die letzte Kurve!
Den Rest des Weges (Bus und anschließende erneute Cruise über den Lake Manapouri) war ich nach all den Eindrücken etwas Fotofaul und habe mich stattdessen lieber mit Filia, einer deutschen Mitreisenden auf dieser Cruise unterhalten, die mir freundlicherweise dieses Video von den Delphinen zur Verfügung gestellt hat:
Der Tag ging auch nach der Cruise noch spannend weiter. Denn es war bereits 17 Uhr und ich hatte mangels freier bezahlbarer Unterkünfte in Queenstown noch nichts gebucht… Auf den Weg dorthin musste ich mich jedoch machen, denn am nächsten Tag musste ich dort mein Auto abgeben und einen anderen Mietwagen in Empfang nehmen…. Dazu aber mehr in meinem nächsten Beitrag 😉
2 Kommentare
Da hast du ja richtig guten Sound genossen ?.
Den Regenbogen auf einem der Bilder, den hast du schön reinretuschiert…?
Autor
Zeige dir bei Gelegenheit die .raw Dateien 😉