Es hat tatsächlich geklappt! Die Unterkunft „Lakes End Lodge“ hatte noch ein Bett frei und so konnte ich mich in dieser urgemütlichen und wohlig heimeligen Unterkunft niederlassen.
Am nächsten Tag gab es dann zunächst etwas zu erledigen. Das gemietete Auto musste ins 40 Km entfernte Queenstown zurückgebracht werden. Da ich meine Reise nicht von den Busfahrplänen und deren Haltestellen oder gar vom Glück beim Hitchhiking abhängig machen wollte, war klar, dass ich gerade für die wenig besiedelte und somit so gut wie gar nicht mit ÖPNV ausgestattete Südinsel wieder ein Auto brauchte, welches ich quasi direkt um die Ecke der einen Mietwagenfirma bei einer anderen in Empfang nehmen konnte.
Einmal in Queenstown wollte ich natürlich auch etwas entdecken. Nun ist Queenstown quasi die Adrenalinhauptstadt von Neuseeland und bietet einem unzählige Möglichkeiten das Blut zum kochen zu bringen. Zur Auswahl stehen dort u.A. Bungeejumping, Speedboat, Fallschirmspringen, Canyoning…..Entsprechend ist auch das Publikum in Queenstown überwiegend gerade seit kurzem aus der Schule und bereit, das eigene Leben in die Hände eines der zahlreich vorhandenen Abenteuerunternehmer zu legen.
Ich glaube, ohne Rückenprobleme hätte auch ich meine Grenzen in Queenstown mal angetestet, aber ich war auch nicht sonderlich traurig, es nicht zu tun. Stattdessen zog ich es vor, mir einen Überblick über Queenstown zu verschaffen und machte die ca. 2 – 3 stündige Rundwanderung auf den Queenstown Hill:
Nach ein paar Einkäufen für das Abendessen habe ich dann auf dem Rückweg noch einen kleinen Abstecher zur Kelvin Heights Halbinsel gemacht und die Aussicht von dieser in einem Foto festgehalten:
Auf dem Rückweg zur Unterkunft hoffte ich, dass das schweizer Pärchen (Noelle und Piero), dass ich dort kennengelernt hatte, erfolgreich beim Angeln gewesen waren, denn wir hatten beim Frühstück ausgemacht, dass wir Abends gemeinsam kochen, wobei ich das Gemüse und die Beilagen besorge und die beiden den Fisch. Wie auf dem Bild zu erkennen, wurde daraus leider nichts, da die beiden von ihrer Tour mit dem Kajak leider ohne Fisch wiederkehrten. Wir haben dennoch das beste draus gemacht und haben einfach alle Zutaten, die wir zur Verfügung hatten, zusammengeschmissen und stattdessen ein leckeres Omlette ( mit frischen Eiern aus dem Hühnerstall auf dem Grundstück der Lakes End Lodge) mit verschiedenem Gemüse, Gemüse- Kartoffelpuffer und frischen Salat dazu gezaubert. So hielt sich dank des guten Mahls die Enttäuschung über den ausgebliebenen Fisch in Grenzen. 🙂
Der nächste Tag startete mit wechselhaftem Wetter und war somit eine gute Gelegenheit, sich mal etwas dem Bloggen zu widmen und einfach nur zu entspannen. Am Nachmittag war das Wetter stabil und Piero hatte mir angeboten, dass ich ihn zum Angeln begleite und mit seiner zweiten Rute auch mal mein Glück versuche. Das Glück war nicht auf meiner Seite aber bei Piero biss tatsächlich eine für 3 Personen ausreichend große Bachforelle an und bescherte uns somit das ersehnte Abendessen – wenn auch einen Tag später…
Später am Abend musste ich noch etwas im Auto holen und begegnete auf dem Weg einem in Neuseeland gehassten und an vielen Orten gejagten Tier: dem Opossum oder auch kurz genannt „Possum“.
Warum diese ca. katzengroße Beutelratte hier so verhasst ist, liegt in ihrer Nahrung begründet. Zum Einen liebt das als Allesfresser bekannte Opossum Vogeleier und bedroht damit die einheimische Vogelwelt und zum Anderen ernährt es sich von Pflanzen – hier jedoch mit der Besonderheit, nicht einfach hier und da etwas Grünzeugs zu naschen, sondern des Öfteren mit seinem Rudel einen ganzen Baum kahl zu fressen.
Kein Wunder also, dass man in Neuseeland versucht, diesen und anderen nicht einheimischen Arten mit Giftködern und Fallen zu begegnen. Alles in Allem scheint dies jedoch ein nahezu aussichtsloser Kampf zu sein und so gelingt es allenfalls mit einem engmaschigen Einsatz von Giftködern einzelne Gebiete frei von Opossums und anderen „Schädlingen“ wie Wieseln und Madern zu halten. Dies allerdings mit dem Tribut, so leider auch das Gift in die Umwelt einzubringen, welches seinerseits ebenfalls Schäden anrichtet…..
Meine Begegnung mit diesem kaum scheuen Tier war jedenfalls aufregend – so aufregend wie es eben ist, wenn man im Dunklen zum Auto läuft und plötzlich von mehreren Seiten Geräusche wahrzunehmen sind! Also gab es doch noch – wenn auch nur in geringer Dosis – Adrenalin für mich in der Umgebung von Queenstown!
Am nächsten Tag galt es, Abschied zu nehmen. Abschied von der sehr schönen Unterkunft, jedoch nicht von Noelle und Piero. Da die beiden genau so wie ich nach Wanaka wollten, habe ich Ihnen angeboten, sie mit dorthin zu nehmen.
Bevor wir die Lakes End Lodge verließen, nutzte ich noch eine letzte Gelegenheit für ein paar Fotos von dieser zu machen:
Auf dem Weg nach Wanaka konnte ich zudem nicht anders, als einen der vielen Aussichtspunkte auf den Lake Wakatipu für ein Panorama von eben diesem zu nutzen 🙂