Buller River Pass und Abel Tasman National Park

Zwei Monate in Neuseeland zu sein – Das hört sich viel an!
Einerseits ist es das auch, wenn man es mal mit einem normalen Urlaub vergleicht. Andererseits ist es kurz genug, dass einem die Zeit etwas im Nacken sitzt und man priorisieren muss zwischen den vielen Optionen, die sich einem bieten und dem spürbaren Wunsch, sich ohne einen Gedanken an die Zeit zu verlieren niederzulassen so lang es einem gefällt…
Karamea war so ein Ort, wo ich mich gerne „open end“ niedergelassen hätte!
 
All das Philisophieren konnte jedoch nicht die normative Kraft des Faktischen überwinden:
Die Hälfte meiner Zeit in Neuseeland war vorbei, nur noch knapp 5 Tage war der Mietwagen auf der Südinsel gebucht und noch ein besonderes Ziel Stand auf meiner Wunschliste:
Der Abel Tasman National Park.

 

Der Weg dorthin führte über den Buller-Pass. Dieser schlängelt sich stets dem Buller River folgend durch die immer gebirgiger werdende Landschaft, durchquert schwach bis gar nicht besiedeltes Gebiet, teils vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen und teils durch die unberührte Natur….
….Trostlos war der Weg glücklicherweise also nicht und so besann ich mich schnell wieder auf´s Wesentliche: Das zu genießen, was mich umgibt!
Ca. 30 Kilometer hinter Murchison, wo ich kurz zum Tanken anhielt, bog eine Straße zum Lake Rotoroa ab.
Eine gute Gelegenheit auf ca. halbem Wege mal eine Pause zu machen, etwas zu angeln, mal mit den Füßen im Wasser zu waaten und ein paar Snacks zu futtern.

Beinahe hätte ich wieder vergessen, mir eine Unterkunft zu buchen. Nach 20 Kilometern ohne Handyempfang reichte der Empfang dann endlich aus und es war auch recht schnell eine Unterkunft in Motueka – recht Nahe am Abel Tasman National Park – gefunden.

Kurz nachdem ich für´s Buchen der Unterkunft angehalten hatte, musste ich den Lauf des Buller Rivers verlassen und mich nördlich in Richtung Motueka orientieren.

Mit jedem Kilometer wurde die Landschaft hier bewirtschafteter. Viele Weiden – viele Schafe. Obstplantagen. Gemüsefelder.

Das Alles über ungewöhnlich rund geformte grüne Hügel verteilt.

Wie ein riesiges Teletubby-Land!

Beim ersten Blick fällt es auf diesem Bild kaum auf:

Aber diese Hügelkette ist voll von Schafen besiedelt. Es müssen tausende und abertausende dieser Wollknäule gewesen sein, die dort an diesem Tag grasten.

Kurz darauf erreichte ich dann den Holidaypark in Motueka. So langsam neigte sich das Tageslicht dem Ende zu und nachdem ich mir aus den Lebensmitteln, die ich noch im Auto hatte, etwas warmes zu futtern gebastelt hatte und mich noch mit dem freundlichen indisch stämmigen Mitgast im Mehrbettzimmer ein Stündchen Lebensweisheiten ausgetauscht hatte, fiel ich voller Vorfreude auf den nächsten Tag in den Schlaf…

Das Ziel für den nächsten Tag war es, meinen Besuch im Abel Tasman National Park zu organisieren und die Gegend rund herum zu erkunden.
Der Track, der in den National Park führt, beginnt in Marahau (ca. 30 Km von Motueka entfernt) und so machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg dorthin.
Einen kleinen Zwischenstop legte ich am Kaka-Point ein, von dem aus man bereits einen ersten Überblick bekommt, was einen in der Gegend erwartet:
Da wegen meines Rückens und der Zeit eine Mehrtagestour durch den National Park für mich leider nicht in Frage kam, machte ich mich in Marahau auf die Suche nach einer Buchungsmöglichkeit für die „Water Taxis“, die einen morgends zu einem bestimmten Abschnitt des Tracks fahren und Nachmittags an einem anderen wieder einsammeln.
Schnell wurde ich fündig und war zufrieden als ich bemerkte, dass zum WaterTaxi Unternehmen auch noch ein kleiner Holidaypark mit Backpackers gehörte und ich das letzte verfügbare Bett für den Abend ergattern konnte…
Den Nachmittag verbrachte ich dann am Strand von Kaiteriteri:
Vom Strand hatte ich mir noch ein paar Muscheln für den Abend von den Felsen gepflückt, die ich mir im Holidaypark zubereitete und beim Teilen meiner Portion auch noch mit anderen Gästen ins Gespräch kam.
Einer dieser Gäste, ein Engländer, kam später auf eine super Idee, die mir auch schon ein paar mal im Kopf herumschwirrte: Sterne fotographieren.
Nach kurzem Fachsimpeln über die richtigen Einstellungen an der Kamera un der Suche nach einer Möglichkeit, die Kamera ohne Stativ für die Auslösezeit von 15 Sekunden sicher zu platzieren, kehrte höchste Zufriedenheit bei der Sichtung der recht brauchbaren Fotos ein. 🙂
Am nächsten Morgen ging es nach einem kurzen Frühstück dann zum Treffpunkt des Watertaxis.
Ungewöhnlicherweise startete die Bootstour zwar direkt auf dem Boot, welches jedoch noch auf dem Parkplatz des Holidayparks stand!
Mit einem Traktor wurde das auf dem Anhänger befindliche Boot dann samt Insassen zu Wasser gelassen. Ein außergewöhnlicher Start…
Neben vielen interessanten Informationen zum Abel Tasman National Park und dem Marine Reserve berichtete der Fahrer des Bootes auch davon, dass der Nationalpark bis vor wenigen Jahren noch ein Nebenschauplatz der touristischen Attraktionen in Neuseeland gewesen ist.
Wie man an den rd. 20 Booten, die ca. eine Stunde vorher zur gleichen Zeit in Marahau zu Wasser gelassen worden waren, erkennen konnte, sind die Zeiten inzwischen vorbei und der Abel Tasman Nationalpark mit seinem karibischen Flair und den zahlreichen wundervollen Buchten und Stränden ist nun leider kein Geheimtipp mehr…
Am Strand der Bark Bay angekommen dachte ich noch darüber nach, wie beeindruckend es gewesen sein musste, als hier nur sehr wenige Touristen unterwegs waren. Auf dem Weg meiner heutigen Wanderstrecke verteilten sich die Leute doch recht gut und so überdeckte schnell der Genuss der Landschaft meine Gedanken ….
Angekommen an Anchorage Bay warteten schon etliche Touris auf Ihre Boote.
Bevor es auf´s Boot und zurück ging, nutzte ich noch die Gelegenheit für eine willkommene Abkühlung im Wasser.
Nach den 12 Kilometern Wandern bei 28 °C eine super Sache!
Gegen 5 Uhr Nachmittags war ich zurück am Auto und es stellte sich mal wieder die Frage: Und wohin gehts nun?
Mehr dazu: Im nächsten Beitrag!

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