Die Catlins – Teil 1

Wenn auch die Städte Auckland und Dunedin schon interessant waren, so reist man nicht wegen der Städte nach Neuseeland, sondern wegen der wundervollen ursprünglichen Landschaften. Gerade auf der Südinsel gibt es davon viele.

Von den Moeraki Boulders habe ich mich direkt – wieder an Dunedin vorbei – auf den Weg in die Catlins gemacht. Diese liegen zwischen Dunedin und Invercargill in der südlichstlichen Ecke Neuseelands und sind in knapp 2 Stunden von Dunedin aus zu erreichen. Dass die Catlins ein sehr dünn besiedelter Landstrich sind, merkt man recht schnell, da man bereits nach kurzer Fahrzeit nur noch gelegentlich ein Farmerhaus zu sehen bekommt und zwischendrin nur Wiesen, Weiden, Schafe, Kühe und Wälder zu sehen sind.

Besiedelt wurden die Catlins Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts und dienten damals vor allem der Versorgung der Städte Dunedin und Invercargil, die in diesem Zeitraum gegründet wurden und aufgrund der reichthaltigen Vorkommen von Seehunden, Walen und Gold in dieser Gegend rasch wuchsen.

Am späten Nachmittag erreichte ich dann endlich mein erstes Ziel in den Catlins: Den Nuggetpoint – einen 1869 erbauten Leuchtturm, der die Schiffe vor den zahlreichen an dieser Küste befindlichen Felsen (die Nuggets) warnen soll.

Vom Parkplatz des Nuggetpoints aus führt ebenfalls ein kleiner Weg zur benachbarten Roaring Bay, wo man mit etwas Glück am frühen Abend einen der vom aussterben bedrohten „Yellow eyed“ Pinguine in seiner natürlichen Umgebung zu Gesicht bekommen kann. Von dieser nur in Neuseeland vorkommenden Pinguinart gibt es nur noch 4500 Paare und so bin ich froh, dass tatsächlich einer von Ihnen gerade am Strand ist. 

Für die Nacht habe ich mir ein Bett in der Surat Bay Lodge reserviert. Nach meiner ersten und gleich recht langen Erfahrung mit Linksverkehr und dem Lenkrad auf der „falschen“ Seite des Fahrzeugs bin ich vom vielen darauf fokussieren, nicht die falsche Straßenseite zu benutzen sehr müde und somit froh, die Unterkunft erreicht zu haben. Beim Check-in empfiehlt mir die Besitzerin der Lodge trotz aller Müdigkeit noch einen Spaziergang an der Surat Bay zu machen, um die Seelöwen aus direkter Nähe sehen zu können… und tatsätzlich findet sich ein Seelöwe nur 100 Meter von der Lodge entfernt am Strand.

Am nächsten morgen ging es dann recht früh los, denn auf meinem Weg zur nächsten gebuchten Unterkunft lagen noch zahlreiche Orte, die ich mir anschauen wollte. Als erstes ging es zum nahegelegenen „Jacks Blowhole“ – einer nach oben offenen Meereshöhle, die bei ausreichend Wellengang und Flut eine Wasserfontäne gefühlt mitten auf dem Land (ca. 30 Meter von der Steilküste entfernt) auswirft.

Leider war weder Flut noch ausreichend Wellengang, aber der Blick in die 144 Meter lange Höhlenöffnung war dennoch lohnenswert.

Die nächste Station an diesem Tag – Die Purakanua Falls mit einem kleinen Walk durch ursprünglichen Regenwald:

Und nur ein paar Kilometer weiter auf zu den nächsten Wasserfällen: die Matai Falls:

Auf diesem Teil der „Southern Scenic Route“ durch die Catlins gibt es alle paar Minuten etwas zu entdecken. Hier die beiden nächsten Entdeckungen – Lake Wilkie und der Florence Hill Lookout:

Bevor es zum Highlight des heutigen Tages – den Cathedral Caves – ging gab´s noch einen „Flat White“ (Milchkaffee) beim aufgrund der vielen zu entdeckenden Kuriositäten auf jeden Fall für eine Stop lohnenswerten „Lost Gipsy“…

Im Gegensatz zu den anderen Sehenswürdigkeiten muss man bei den Cathedral Caves 5 NZD Eintritt zahlen. Besonderheit an diesem Ort ist aber auch, dass der Zugang zu den Caves immer erst 2 Stunden vor Ebbe möglich ist (da diese ansonsten überflutet sind) und somit der Zugang teilweise mehrmals täglich geöffnet bzw. verschlossen werden muss.

Letzte Station des Tages: Die McLean Falls. Praktischerweise lag meine Unterkunft (The whistling frog Resort), die ich für diesen Abend gebucht hatte direkt an der wunderschön holprigen Schotterpiste (wovon es unzählige in den Catlins gibt), die zu den McLean Falls führt. So konnte ich schnell einchecken und dann ganz gemütlich noch Wasserfall Nr. 3 für diesen Tag in Angriff nehmen.

Was mir bereits am Morgen ein Tourist aus München beim Frühstück in der Surat Bay Lodge berichtete, bestätigte sich. Die McLean Falls empfand auch ich als die schönsten der drei Wasserfälle auf der an diesem Tag absolvierten Strecke, da sie trotz der Trockenheit der vergangenen Tage deutlich mehr Wasser zu bieten hatten als die anderen beiden.

So ein ergeignisreicher und vollgepackter Tag macht hungrig!

Da die Küche des Whistling Frog Resorts besonders gut bewertet ist, gönnte ich mir hier mal ein gutes Stück neuseeländisches Lammfleisch… Den guten Bewertungen kann ich mich nur anschließen. Das war wirklich mit Knowhow und Kreativität gekocht!

2 Kommentare

    • Claude on 15. Februar 2018 at 8:55 pm
    • Antworten

    Ohhh Mann!
    Hab ich schon gesagt, dass ich neidisch bin?
    Junge, du machst ALLES richtig

    1. Ohne jetzt spoilern zu wollen …aber das mit dem Neid könnte noch etwas schlimmer werden 😉
      Denke auch, dass ich schon so das Eine oder Andere richtig mache …;-)

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