Dunedin und die Moeraki Boulders

Vollgepackt mit meinen beiden Rucksäcken (hier mal ein Foto) bin ich nun auf der Südinsel in Dunedin angekommen. Da ich meinen Aufenthalt in Neuseeland bis Mitte März geplant habe und auf der Südinsel im März so langsam der Herbst hereinbricht, mache ich meine Neuseelandtour anders als die meisten Reisenden in umgekehrter Richtung: von Süden nach Norden.

Verschlagen hat es mich in Dunedin ins „Sahara Guesthouse“ in eines der, wie ich dort lese, ältesten Gebäude der Stadt, welches auch nur in den nötigsten Bereichen modernisiert wurde und daher einen sehr rustikalen aber gemütlichen Charme versprüht.

Da Dunedin vor allem eine schottisch geprägte Besiedlungsgeschichte hat, muss man sich hier unten entsprechend auf einen anderen Slang einstellen als in Auckland.

Das stellte aber kein Problem dar. Nach 3 mal Nachfragen und der bitte, etwas langsamer zu reden habe ich dann doch noch jeden in Dunedin gut verstehen können.

Mein Plan für Dunedin: Wie auch schon vorher und wie auch insgesamt für diese Reise. Keiner! Was immer geht: Erst einmal mehr oder weniger ziellos durch die Stadt laufen und diese auf sich wirken lassen. Relativ schnell stieß ich dabei auf das Otago Settlers Museum, das sich vor allem der Besiedlungsgeschichte bis in die heutige Zeit verschrieben hat und zu meiner großen Überraschung keinen Eintritt kostet.

Hier ein paar Eindrücke aus dem kleinen aber interessanten Museum:

Im Stadtbild von Dunedin befinden sich ausgesprochen wenig extrem moderne Gebäude. Es sind viele alte – natürlich im britischen Stil des 19. Jahrhunderts errichtete Gebäude vorhanden und wenige neueren Datums, die sich jedoch ohne hervorzustechen in das Stadtbild einfügen. Einen rauhen Hauch von Industrie verspürt man vor allem überall dort, wo man sich der Wasserlinie nähert. Positiv sind mir die mehreren kleinen Kirchen älteren Datums aufgefallen, die ich so zwar auch schon in Auckland gesehen habe, jedoch im Gegensatz zu Auckland diese nicht wie ein Relikt aus alten Zeiten neben neuen Gebäuden stehen, sondern sich gut ins Stadtbild einfügen.

Auf Empfehlung des Besitzers des Sahara Guest Houses habe ich mich zudem mal in den Bus gesetzt und bin zur kleinen aber nett gelegenen Port Chalmbers gefahren. Leider hat sich das Wetter auf der recht zügigen 10 Km langen Fahrt dorthin nicht aufgelockert sondern eher noch zugezogen und ein wenig Nieselregen präsentiert. Dennoch konnte ich mir gut vorstellen, dass bei gutem Wetter und guter Sicht das ein liebenswerter Ort ist:

Auch ein interessanter Ort in Dunedin ist die im Stadtteil Northeastvalley gelegene Baldwin-Street, die als die steilste asphaltierte Straße im Guinessbuch der Rekorde verzeichnet ist (was, so wie es mir dort erschien, vor allem Chinesen bekannt zu sein scheint)

Wer sich zu Fuß auf den Weg zur Baldwinstreet macht, wie ich es gemacht habe, der kommt am Botanischen Garten von Dunedin vorbei, den man gut und gerne ebenfalls besuchen kann. Neben natürlich einheimischen Pflanzen macht der Garten einen „Walkthrough“ durch die verschiedensten Länder und Kontinente.

Am letzten Tage habe ich mir dann noch das ebenfalls empfehlenswerte Otago-Museum angesehen, das (abgesehen von Sonderausstellungsbereichen) ebenfalls vollständig kostenlos ist. Der Schwerpunkt dieses Museums ist die Geschichte der Maori sowie die in Neuseeland vorkommende Tierwelt.

Neben dem Sightseeing in Dunedin musste ich mich natürlich auch noch der weiteren Planung widmen. Denn im Gegensatz zu Dunedin ist es in den sehr dünn besiedelten Catlins, die mein nächstes Ziel sein sollten, ratsam, zumindest etwas vor zu planen. Da es dort keinen öffentlichen Nahverkehr gibt und auch die gängigen Reiseunternehmen nur jeweils einen Teil der Catlins anbieten, habe ich mich mal wieder dazu entschlossen, einen Mietwagen zu nehmen. Bevor ich mich jedoch am Tag meiner Abreise aus Dunedin auf den Weg in die südlich gelegenen Catlins machte, schlug ich noch die komplett andere Richtung ein, da ich noch nicht wusste, ob ich dies sonst auf meiner Reise mit einer anderen Route verbinden konnte.
Mein Ziel: Die Moeraki Boulders. Eine ungewöhnliche Ansammlung großer runder Gesteinsblöcke (bis ca. 2,5 Meter im Durchmesser), die nach und nach vom Meer freigespült werden. Sie sehen fast so aus, als hätte hier ein Riese Boule gespielt. So ähnlich interpretieren dies auch die Maori. In deren Mythologie sind dies Speise bzw. Aalkörbe, die das einstige von riesigen Urahnen gesteuerte Ur-Kanu Arai-te-uru dort verloren hat.

10 Kommentare

Zum Kommentar-Formular springen

    • Miriam on 4. Februar 2018 at 10:59 pm
    • Antworten

    Viel Spaß weiterhin 🙂

    1. Vielen Dank 🙂

    • Andreas on 5. Februar 2018 at 8:11 am
    • Antworten

    Wieder ein sehr schöner und unterhaltsamer Bericht. Wer einmal selbst versuchen will, so eine Steigung wie die Baldwin Street mit dem Rad zu bezwingen, muss nicht um die halbe Welt reisen: http://www.rennradler.it/rennradtouren-suedtirol/rennradtouren-rund-um-bozen/steigungsrekord-zum-schloss-rafenstein-bozen.html

    Bei den Moeraki Boulders bist du wohl nicht in Versuchung gekommen, ein „kleines“ Andenken mitzunehmen?

    1. Hey Andreas!
      Habe drüber nachgedacht, einen dieser schönen „Steine“ für meinen nicht vorhandenen Garten mitzunehmen. Meine Rückenschmerzen (und nur diese :-D) haben mich jedoch davon abgehalten, einen dieser süßen, kleinen, mehere Hundert Kilo schweren Fels´chen in meinen Rucksack zu packen.
      Beste Grüße
      Daniel

    • Claude on 5. Februar 2018 at 6:09 pm
    • Antworten

    DU warst auf der steilsten Straße der Welt? Hammergeil!
    Darüber war vor kurzem ein Bericht im Fernsehen und ich dachte: einmal dort gewesen zu sein, muss dchon sehr kurios sein!
    Deinem Rücken geht es wieder besser?
    Warst du shon im Mer, wenn auch nur kurz?

    1. Hatte ebenfalls im Hinterkopf, dass ich mal einen Fernsehbericht über die steilste Straße der Welt gesehen habe und diese in Neuseeland ist. Gut, dass mir die Idee recht schnell kam, denn bereits an meiner zweiten Station Dunedin war sie dann ja auch zu finden… :-)Insgesamt gehts meinem Rücken besser, wenn es auch immer wieder Tagesformabhängig ist, inwieweit er mir Probleme bereitet.
      Im Meer war ich (Stand des letzten Beitrags) auch bereits mehrfach. Sowohl auf Hawaii als auch an den Moeraki Boulders mit diesen schönen geologischen Besonderheiten als Kulisse für etwas Planschen im Pazifik.
      LG,
      Daniel

  1. Hi Daniel,

    gibt es zu den Moeraki Boulders auch eine Entstehungstheorie, mit der sich weniger naive Gestalten wie ich auch anfreunden können?

    Viele Grüße
    Gerd

    1. Hallo Gerd,
      ja die gibt es. Bin –>hier<-- auf eine wissenschaftliche, jedoch auch als Nichtgeologe noch verständliche Erläuterung gestoßen.:-) Viel Spaß beim Lesen! Beste Grüße Daniel

        • Werbel Meik on 13. Februar 2018 at 12:59 am
        • Antworten

        Tach Chef ,
        Wie ich sehe und es lesen kann,kommst du ja richtig gut rum.
        Freut mich sehr für dich das du soviel Spaß hast und immer wieder neue Erfahrungen und Eindrücke genießen kannst und darfst.
        Wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg auf deinem Trip komm gesund und munter wieder mfg die Werbeltrommel ???

        1. Tachchen 😉
          Vielen Dank! Werde mein bestes geben, mit vielen neuen Eindrücken und gesund nach Hause zu kommen 🙂
          Ja das stimmt wohl, komme viel rum… und dabei fehlen auf diesem Blog noch so extrem viele Erlebnisse hier, über die ich noch nicht berichtet habe….
          Lohnt auf jeden Fall, alle paar Tage mal reinzuschauen!
          Beste Grüße
          Daniek

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.